Deutsch - Französischer Partnerschaftsausschuss Stadecken-Elsheim und Rupt-sur-Moselle
Eine lebendige Partnerschaft zwischen Deutschen und Franzosen


50 Jahre Stadecken-Elsheim
39 Jahre deutsch-französische Partnerschaft mit Rupt-sur-Moselle
 

Als wir vor 32 Jahren hierher verzogen, wurden wir vom Bürgermeister Dieckmann angesprochen, einmal hineinzuschnuppern. Und schwupp di wupp machten wir mit und es gefiel uns.

Wir waren alle junge Familien mit Kindern auf französischer und deutscher Seite und so trafen wir uns nicht nur in Rupt-sur-Moselle und Stadecken-Elsheim, sondern mit unseren Ausschüssen oft in Haguenau oder im Schwarzwald. Tagen und miteinander leben, wandern, kochen, singen…

Und während wir Erwachsene noch bis oft früh morgens zusammensaßen, unsere Kinder schon längst im Bett waren, erlebten wir unsere französischen Partnerfamilien hautnah: deren Sorgen, die sich schon abzeichnende Arbeitslosigkeit: schlossen doch seitdem von sieben größeren Unternehmen bereits fünf.

Wer uns immer wieder faszinierte, war der französische Bürgermeister Parmentier, der Jahrzehnte die Geschicke der Partnerschaft mitgestaltete und unterstützte, wo er konnte und…. er war immer dabei. Für ihn war es ein Herzensanliegen, die deutsch-französische Partnerschaft; endlich Frieden zwischen zwei ehemals verfeindeten Nationen und das wollte er mit all seinen Möglichkeiten unterstützen.

Da trafen sich deutsche und französische Familien, halfen bei der Weinlese hier oder der Heidelbeerernte drüben, und obwohl damals die wenigsten die Fremdsprache beherrschten: das gemeinsame Tun verband. Wenn man gemeinsam in den Feldern arbeitete, gemeinsam kochte, auch mal eine guten Tropfen aus unserer rheinhessischen Gemeinde kostete, da verschwanden die Schwierigkeiten. Man verstand einander. Und die Kinder? Sie machten einfach mit. Es funktionierte.

Als in unserer ersten Gastfamilie der Vater starb, hatten wir niemanden als Ansprechpartner. Sollten wir es wagen und danach mitkommen? Die über 80-jährige Mme Levêque, die das Hotel XXX leitete, nahm uns gastfreundlich auf. Das gesamte Personal: uralt. Wir durften im Tigerfeldzimmer unter dem Dach schlafen. Die Kinder waren begeistert. Essen und Trinken! Wir waren ihre Gäste – das war faszinierend!

Bei den Bällen tanzten die Kinder mit, auch noch, als manch Erwachsene sein Tanzbein nicht mehr bewegen konnte.

Die Trauerfeier vom Bürgermeister Parmentier hat mich tief beeindruckt. Da unsere Bürgermeister aus Stadecken-Elsheim kurzfristig ausfielen, sollte ich allein nach Rupt fahren und kondolieren. Die Kirche in Rupt war bis auf den letzten Platz besetzt, viele standen, der Sarg mit der Tricolore stand vorne im Kirchenschiff und dann folgte Laudatio auf Laudatio. Mensch, was hatte dieser Mann alles bewegt!!

Dann sollte ich etwas sagen. Schon auf der Fahrt in die Vogesen hatte ich mir darüber Gedanken gemacht. Und dann zeichnete ich in bewegten Worten die Begegnung unserer Familie mit M. Parmentier in Bildern. Nach den offiziellen Feierlichkeiten drückten mir viele die Hand. Ich hatte die Herzen der Rupter gewonnen. Die Beerdigung fand im engsten Familienkreis statt. Ich durfte dabei sein.

In all den Jahren der Partnerschaft gab es Höhen und Tiefen, Freundschaft zwischen den Chören, der Feuerwehr, den Turn- und Sportvereinen, den Orchestern, den Bikern… und als Fazit darf ich sagen: Es hat sich gelohnt und … lasst uns neue Wege finden, diese deutsch-französische Freundschaft zwischen unseren Gemeinden neu zu beleben!

Reinhard Grafeneder
Vorsitzender des deutsch-französischen Partnerschaftsausschusses 

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